Deutschland-Cup 2013 in Wernigerode

Vom Brocken aus konnte man heute sogar die Zugspitze sehen

 

Brockenbahn Lok... und wenn man ein paar Schritte weiter geht, sieht man natürlich auch das Zugende.

Traditionsgemäß wird die Fahrt hinauf den Brocken nach dem "Tag der Einheit" am deshalb spielfreien Freitag angeboten - der Freitag heißt ja so, weil dann spielfrei ist. In der Dampf-Schmalspurbahn können die Teilnehmer aus zwei Sonderprogrammen wählen, nämlich dem "Brocken-Quiz" und dem "Brocken-Blitzturnier".

Bei dieser besonderen Form des Blitzturniers darf der Sieger so lange beim Schachbrett sitzen bleiben und die nächste Blitzpartie gegen einen neuen Kandidaten spielen, bis er seine Partie verliert : "Sieger bleibt sitzen" heißt das oft, wenn drei Schachfreunde im Verein zusammenfinden. Wer am Ende der Fahrt – vom Brocken nach Wernigerode - die meisten Punkte erspielt hat ist, "Brocken-Blitzmeister".

Gleich zum Beginn des Turniers musste improvisiert werden, denn im ganzen Zug gab es keine Tische. Die Bahn spart eben überall. Oder die Tische waren schon verheizt worden. Also wurde kurzerhand das Magnetschachbrett auf die 4 Oberschenkel der Teilnehmer platziert und das Schachspiel konnte nun doch beginnen.

Familie Maar auf dem BrockenBeim Start auf dem Berg der Verheißung, den Schicksalsberg der D-Cup-Spieler, den Brocken, verliefen die Anmeldungen zunächst nur spärlich. Erst als sich der erst neunjährige Samuel Maar spontan als Erster meldete und seine Partie auch noch gewann, war das "Eis wohl gebrochen" und es erfolgte dann Anmeldung auf Anmeldung – zum Schluss waren es immerhin 15 Teilnehmer, die um den Titel kämpften.

Gerhard Albert legte drei Siege vor - war das schon der Sieg? Aber dann wurde er von Friedrich Günther Klas bezwungen. Klas war nach diesem Erfolger einfach nicht zu bremsen und eilte im Spielrausch von Sieg zu Sieg – war er der sichere Brockenmeister? Erst nach der 6. Runde wurde er von Klaus Scharff vom SV Obladen geschlagen, wobei der nun sein ganzes Können zeigte und und fast uneinholbar mit 6 Punkten davonzog.

Aber auch seine Siegesserie riss einmal und er musste sich geschlagen geben. In der Zwischenzeit war man bereits bei der 18. Partie angelangt und der Zug näherte sich langsam Wernigerode, aber für eine Partie reichte die Restzeit gerade noch.

Nun also begann diese letzte Begegnung, Klas gegen Kirschner. Die Spannung stieg, denn sollte sich Klas durchsetzten, hätte er mit Klaus Scharft punktemäßig gleichgezogen. Und so geschah es auch! Jetzt musste ein Vergleichskampf zwischen Klas gegen Scharft über den Titel des Brocken-Blitzmeisters entscheiden.

Entscheidungspartie beim Brockenblitz: Friedrich Günther Klas gegen Klaus ScharffAber im Zug blieb dazu keine Zeit mehr, denn Wernigerode wurde in dieser Minute erreicht. Was nun, wo sollte dieser Kampf stattfinden, im Hotel? Nein, die beiden Kontrahenten entschieden sich spontan für den Vorplatz des Bahnhofs Wernigerode – die Entscheidung sollte innerhalb des Bahnbereichs fallen, noch dazu open air, eine Weltneuheit vor den Augen der erstaunten und erschauernden Weltöffentlichkeit! In einem spannenden Zweikampf mit einigen Gästen der Brockenfahrt als Kiebitzen ging es in und her, mal hatte der eine einen kleinen Vorteil, dann wieder der andere, doch am Ende setzte sich Friedrich Günther Klas vom Düsseldorfer Schachverein 1854 durch und wurde Brocken-Blitzmeister 2013. Herzlichen Glückwunsch!

Die lockere Turnierleitung lag in den Händen von Walter Pungartnik, Breitenschachreferent des DSB.