Deutschland-Cup 2015 in Wernigerode

Schnell wie der Blitz

Geschrieben am 03. Oktober 2015 12:27 Uhr von Ralf Mulde

Neun aus elf. Erster Platz. Das war die Blitz-Beute von CM Jörg Albert von der Eiche Reichenbrand. Die spielen da nicht im Möbellager der örtlichen Feuerwehr, sondern sind mit ansehnlichem Spielmaterial recht munter zwischen, grob gesagt, Chemnitz und Leipzig in der Sachsenliga unterwegs, wie es das Tatortfoto auf der gut gemachten Reichenbränder Hompepage beweist: http://schach.sv-eiche.de/

Neun aus elf also. Um dem Leser Details zu eröffnen, gibt es diesmal sogar eine weltweit publizierte Abschluss-Tabelle auf Chess-Results: http://chess-results.com/tnr189423.aspx?lan=0&art=1&rd=11&wi=821

Der Chronist versuchte überall zu sein und hörte den Ton aus dem Fernseher: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Stimme von einem Spieler: "Doch – ich. Und zwar rund um meinen Königsflügel." Die Grenzmauer zerbröselte zum Glück. Was mit der anderen war, haben wir nicht erfahren.

Josef Kaluza wurde mit einem halben Punkt Rücksprung Zweiter – das ist das Gegenteil von Vorsprung –, vor Thomas Engelbert und Marius Gramb und vor – man lese und staune – Ex-Bundesligaspieler Dr. Dirk Jordan. Hmm ... Von irgendwoher kennt man den Namen ... Diese drei erzielten 8,0 Punkte. Ferner liefen noch die spielenden Schiedsrichter Martin Sebastian und Jürgen Kohlstädt für das Orga-Blitz-Team auf. Detlef Kürten als gastgebender Harzsparkassen-Vorstand bewies, dass er nicht nur viel von Fernschach und vor allem von Geld versteht und schloss klar vor der "besten Frau im Saal" ab, diesmal Felicitas Maar.

Das Turnier im Turnier, das Open im D-Cup, das ist das Blitzturnier der Harz-Sparkasse. Es gab besonders in den 70er und 80er Jahren Open, zu denen manche Zocker-Gruselmeister nur anreisten, um an dessen Rand in irgendwelchen Nebenräumen Blitz um Geldeinsatz zu spielen und so – verbunden mit wirklich lehrreichen Tricks – ihren anscheinen ansonsten recht schmalen Lebensunterhalt aufzubessern. Solche Histörchen wiederholen sich beim D-Cup schon deshalb nicht, weil es in dem gesamten Turnier nicht um Geld geht. Und Essens-Gutscheine nehmen die Zocker anscheinend nicht an.