Cup der Deutschen Einheit - Schachturnier Wernigerode
Rund ums Schloss Wernigerode
- Geschrieben am 07. Oktober 2025 12:12 Uhr von Heike Wöst
In der Hoffnung auf trockenes Wetter waren alle Daumen gedrückt, alle Teller leer gegessen. Schließlich waren die Wanderfreunde des Turniers von den Touren der letzten Jahre einiges gewohnt.
So hat der leichte Nieselregen (fast) nichts ausgemacht, als es – anfangs begleitet von einer Kamera des MDR – vom HKK Hotel über die Breite Straße hoch zum Palmenhaus im Lustgarten ging. Damit war der erste Anstieg des Tages geschafft. Schon thronte das Schloss über der bunten Schar, und so sollte es auch bleiben.
Der Lustgarten, eine im 16. Jahrhundert angelegte Parkanlage, wurde im 18. Jahrhundert erst zu einem französischen Barockgarten, später zu einem englischen Park umgestaltet und für die Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2006 grundlegend saniert.
Der Weg führte ins „Kastanienwäldchen“ aus dem 18. Jahrhundert, wo noch heute ca. 100 Bäume aus dieser Zeit zu bestaunen sind. Die Esskastanien (Castanea sativa) wurden 1790 auf Veranlassung von Graf Christian Friedrich zu Stolberg-Wernigerode auf einer Fläche von ca. 1,7 Hektar angelegt und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.
Am Ende des Wäldchens ging es nach links in den Maerkerstieg – wenn das man nicht der richtige Weg für Schachspieler ist! Auf dem Weg ins Christianental, der über ca. 1,5 km stetig nach oben führte, waren Vorsicht und Konzentration gefragt. Denn der Weg war durch den Regen der letzten Tage etwas aufgeweicht. Am nächsten Kreuzungspunkt war erstmal Verschnaufen angesagt, denn alle relevanten Steigungen des Tages waren geschafft! Nachdem die Wanderfreunde den Anstieg schnell und problemlos gepackt hatten, kam der berühmte Verpflegungsbeutel zu seinem Recht. Gestärkt durch Schierker Feuerstein, Apfel und allerlei Leckeres, stieg die Gruppe hinunter ins Christianental.
Im dortigen Tierpark sind nicht nur die für den Harz typischen Tiere vom Greifvogel bis zum Luchs zu sehen, auch die Pflanzen sind attraktiv, allen voran die Mammutbäume. Die Teilnehmer hatten eine halbe Stunde Zeit für einen individuellen Rundgang; und am Ende fanden sich – fast – alle zur vereinbarten Zeit am Ententeich ein.
Angekommen am Eingang des Tiergartens, führte der Weg zwischen Wald und Tennisplätzen in Richtung Stadt, vorbei an einem schön angelegten Friedhof und der St. Theobaldi Kapelle. Als Fotomotiv der Extraklasse hätte sich vom Holfelder Platz aus der Blick auf das Schloss Wernigerode angeboten. Durch den verhangenen Himmel wirkte die Szenerie eher verwunschen. Das letzte Stück führte durch die typischen Straßen und Gassen von Wernigerode, von wo sich jeder individuell zum Hotel begab oder noch etwas Zeit in der Stadt verbrachte. Der im Tiergarten verlustig gegangene Wanderfreund hatte, wie sich herausstellte, alleine den Weg zurück gefunden.