Berichte vom Deutschland-Cup 2011

Schachstand irgendwann ohne Bücher? Wohl nicht!

 

Schachstand Schachhaus MädlerWer schon einmal umgezogen ist, der weiß, wie schwer Bücher sind! In früheren Zeiten schleppte man mehrere Kilo Papier im "Analysekoffer" zu den Turnieren, wohl behütet und mit tausend klein gekritzelten Anmerkungen versehen. Bei den Hängepartien wetzte man ins Hotelzimmer, um Awerbach, Chéron und natürlich möglichst gute Schachfreunde zu konsultieren. Während das Mittagessen ausfallen musste, wurde der Gewinnweg aufgespürt, den man sich dann nur noch merken musste, was oft genug schief ging. Dann die Bücher schnell wieder in den Stapel mit "Endspielen" geschoben (der mit "Eröffnungen" war meistens höher) und zurück in den Spielsaal!

Das Schachhaus Mädler, das in Wernigerode den "Schachstand" präsentiert, musste noch viele Kilos mehr von Dresden in den Harz transportieren, um möglichst allen Fragen und Wünschen der sie umlagernden Spieler gewachsen zu sein. Und was diesmal dann vielleicht doch nicht ins Auto passte, wird von Monika und Manfred Mädler gerne als Bestellung entgegengenommen und dem Schachfreund bequem nach Hause geschickt. Natürlich sind längst die kleinen Silberlinge, also CD's und DVD's überwiegend, aber Bücher haben nach wie vor ihren berechtigten Platz im Angebot.

Schachstand Schachhaus MädlerGerade eben ist "Fritz.13" erschienen und das neue Superprodukt der Firma ChessBase, einem der Sponsoren dieses Turniers, ist selbstverständlich auch bei Mädler im Angebot! Der Pfiff bei "Fritz.13" ist, dass damit fortan jeder Schachspieler seine Züge, Varianten und Partien in einen riesigen Analysebaum im Internet einfügen, aber umgekehrt auch alle die von tausenden anderer Spieler abrufen kann. Sozusagen das "Schach-Facebook". Die Eingabe soll aber auch anonym möglich sein.

Matthias Wüllenweber von ChessBase schreibt: "Alle Stellungen, die irgendjemand irgendwann analysiert, werden auf freiwilliger Basis in einem Serversystem gespeichert. Die zugehörigen Varianten stehen dann jedem sofort zur Verfügung, der sich die gleiche Stellung ansieht", wirbt ChessBase für dieses bisher weltweit einzigartige Produkt der Wissen-Teilung. "Pro Stellung sind bis zu drei Varianten möglich. Wer eine Stellung als erster überhaupt hinreichend tief analysiert, wird als "Entdecker" eingetragen. Sein Name bleibt fortan mit der Stellung verknüpft, auch wenn später andere Benutzer tiefere Varianten rechnen lassen."