Cup der Deutschen Einheit 2019
Wernigeröder Schleichwege
- Geschrieben am 02. Oktober 2024 17:01 Uhr von Heike Wöst
Selbst gestandene Stadtführungsfans entdecken auch im 15. Jahr immer wieder Neues und Überraschendes.
Und so bewegte sich die Gruppe mit Ingrid Schulz, begleitet von Stadtführerin Frau Schenkel und einem Fernsehteam des Senders RFH, über den Nicolaiplatz zum Rathaus. Dort war man froh, dass der Markt gerade endete und die Fischstände abgebaut wurden. So bot sich die Gelegenheit für einen informativen Zwischenstopp. Weiter ging’s in Richtung Westernstraße.
Zur großen Verwunderung von Ingrid Schulz,die wie immer die Zeit für unsere Fotos nutzte, verschwand die Gruppe plötzlich. Denn was selbst langjährige Wernigerode-Besucher nicht wußten: Hinter Jüttner’s Buchhandlung liegt ein geheimer Innenhof, der durch eine Tür im Laden zu erreichen ist.
Der 1946 in Wernigerode geborene Rainer Schulze, Buchhändler, Kommunalpolitiker, Sänger und Kabarettist, führte das Geschäft seit 1977. Im Innenhof sammelte er unter anderem alte Haustüren.
An dieser Stelle schlagen wir den Bogen zur zweiten Gruppe mit Ute Bornkampf,die begleitetvon Stadtführerin Frau Felchow einige Wernigeröder Kirchen erkundete. Dabei kam auch die von der Kulturstiftung Wernigerode und ihrem Vorsitzenden Rainer Schulze gekaufte Liebfrauenkirche zur Sprache.
Die Elwetritsche, Fabeltiere aus der Partnerstadt Neustadt an der Weinstraße, am Neumarkt sind zwar lustig anzusehen. Doch wer mit trockener Kleidung seinen Weg fortsetzten möchte, sollte vorsichtig sein: Die Elwetritsche spucken unvermittelt Wasser!
Auch für diese Gruppe ging es durch Innenhöfe und geheime Durchgänge, was so manchen unerwarteten Ausblick bescherte. Überrascht waren alle vom Ansinnen des weltbekannten Auktionshauses Christie’s, die barocke Fassade des Krummelschen Hauses aus dem Jahr 1674 zu versteigern. Die seltsame Idee konnte glücklicherweise abgewendet werden. Auch wenn man es kaum glauben mag: Es ging tatsächlich nur um die Fassade!
Schwarz drückt die Uhr....
- Geschrieben am 24. September 2023 11:15 Uhr von Heike Wöst
Nur noch 5 Tage, dann geht's wieder los!
Zum 14. Mal freuen wir uns auf Schach in Wernigerode!
Über 200 Spielerinnen und Spieler erwarten spannende Partien, strategische Finessen - und natürlich auf ein tolles Rahmenprogramm!
Das Orga-Team wünscht allen eine entspannte Anreise und ein erfolgreiches Turnier!
Des Schachspiels Preis – frei nach Schiller
- Geschrieben am 06. Oktober 2019 17:14 Uhr von Heike Wöst
Zur Eröffnung der 7. Runde lag an allen Plätzen ein Schachtett von Joodix als Geschenk. Der Hauptschiedsrichter überreichte Peter Dellos vom SK Ricklingen zu seinem Geburtstag ein Schachlexikon. Julius Pilz (USC Viadrina Frankfurt / Oder) freute sich zu seinem Geburtstag über ein Spiel „Chess – more than a game“ und durfte gleich danach noch für das Preisrätsel des Tages Glücksfee spielen. Er zog die Antwort von Bodo Müller (SK Marmstorf), der das Buch „365x Spaß mit Schach“, aus dem die Preisrätsel-Aufgaben stammten, mit nach Hause nehmen kann.
Unter Applaus verkündete Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan den Termin für das kommende Jahr. Das Turnier wird – abweichend von der gewohnten Zeit – nicht über den Tag der Deutschen Einheit, sondern vom 16. bis 21.10.2020 stattfinden.
Nach ruhiger Runde war der Saal schnell umgeräumt, und so konnte es pünktlich mit der Siegerehrung losgehen.
René Maue vom HKK Hotel überreichte, unterstützt vom Orga-Team, die Siegerpokale. Frei nach Schiller „Das Schachspiel ist des Schachspiels Preis“, erhielten Sieger und Platzierte wertvolle Pokale und Sachpreise, darunter allein 60 Preise von ChessBase.
Rebekka Bodensohn vom 1. Hainstadter SC beendete in Gruppe 12 das Turnier souverän mit 7 Punkten aus 7 Runden.
Samuel Maar von der TG Wehlheiden konnte mit 4,5 aus 7 Punkten die 1. Gruppe für sich entscheiden, in Gruppe 2 siegte ebenfalls mit 4,5 Punkten der Sieger des Blitzturniers, Oliver Röhr, von der SG Aufbau Elbe Magdeburg.
Mit Frank Erdmann von der TSG Taucha (Gruppe 6), Hubert Sasik (Gruppe 7), Ansgar Müller (Gruppe 8) beide vom USC Viadrina Frankfurt Oder und Frank Stolzenwald von der TSG Bergedorf von 1860 (Gruppe 9) konnten sich vier Spieler mit je 6 Punkten durchsetzen.
Mit 5,5, Punkten erreichten einen ersten Platz in ihrer Gruppe und damit den Siegerpokal: Olena Kosovska von der SG Grün-Weiß Dresden (Gruppe 3), Jörg Kompe vom SV Empor Erfurt (Gruppe 5) 5,5 und Jörg Schiefer aus Magdeburg (Gruppe 10).
Gruppe 4 konnte Daniel Lippert vom USC Viadrina Frankfurt Oder mit 5 Punkten für sich entscheiden.
In Gruppe 11 kann sich Helmut Unruh von den Schachfreunden Korbach über 4,5 Punkte und den Gruppensieg freuen.
Gespannt erwartet wurde auch die Verlosung des Hauptpreises beim Preisrätsel des Tages. Unter den an 5 Tagen insgesamt 420 eingereichten Lösungen waren 331 richtige Antworten. Jeder wollte das neue selbsthaftende Demobrett mitnehmen, und so blickten die Zuschauer im gut gefüllten Saal gespannt auf Glücksfee René Maue. Nach spannungsgeladenen Sekunden stand fest: Philipp Zitzelsberger vom SC Oranienburg darf das begehrte Demobrett mit in seinen Verein nehmen.
Zum Abschuss lobte René Maue die Turnier-Teilnehmer als sehr angenehme Gäste, unter denen er viele bekannte Gesichter ausgemacht hatte, und verlieh seiner Freude Ausdruck, die Spielerinnen und Spieler auch 2020 wieder begrüßen zu dürfen.
Schon während das gewohnte Gedränge bei der Ausgabe der Siegerurkunden und Ergebnistabellen noch in vollem Gange war, verabredeten sich die ersten Spieler für 2020. Man war sich einig: Es war wieder ein schönes Turnier in Wernigerode, bei dem alle Spaß und manche Glück hatten, während andere durch Können glänzten.
Und so freuen sich Teilnehmer und schon auf 2020, wenn es wieder heißt: Cup der Deutschen Einheit im HKK Hotel Wernigerode.
Es blitzt beim Baumkuchen
- Geschrieben am 05. Oktober 2019 19:43 Uhr von Heike Wöst
Bevor das Blitzturnier startete, waren die Damen vom Baumkuchenhaus unerwartet schon zurück. Wie man hörte, war der Baumkuchen wohl sehr lecker; nur war es in der Bäckerei so laut, dass sie die Flucht ergriffen und lieber im Hotel Kaffee und Baumkuchen genossen.
So konnten die Damen miterleben, wie 48 Spieler am Nachmittag antraten und in 11 Runden den Blitzpokal der Harzsparkasse ausspielten. Gespannt verfolgt wurden besonders die Partien von Dr. Uwe Pfenning, Verbandspräsident aus Baden, und Dr. Dirk Jordan, Egmont Pönisch und Martin Sebastian aus dem Schiedsrichter-Team. Hauptschiedsrichter Jürgen Wischumerski und Pairing Officer Eckart Stets leiteten ein alles in allem ruhiges Turnier und konnten gegen 18.30 Uhr das Ende der letzten Runde verkünden.
Gewinner des Blitzpokals der Harzsparkasse wurde Oliver Röhr (SG Aufbau Elbe Magdeburg) mit 9,5 Punkten, dicht gefolgt von Dr. Dirk Jordan (Dresdener Schachfestival) mit gleicher Punktzahl, aber einer schlechteren Buchholz-Wertung. Die Plätze 3 bis 5 belegten Alexander Lorenz (Wernigeröder SV) mit 8 Punkten, Samuel Maar (TG Wehlheiden) mit 7,5 Punkten und Egmont Pönisch (TuS Coswig) ebenfalls mit 7,5 Punkten.
Über einen Sachpreis freuen durften sich auch die Spieler auf den Plätzen 6 bis 15: Frank Schönfeld, Volker Schuldt, Thomas Engelbert, Andreas Hartmann, Olena Kosovska, Philipp Zitzelsberger, Martin Sebastian, Volker Knolmayer, Christof Dinter und Thomas Bertram.
Prominenter Besuch aus dem Süden Deutschlands
- Geschrieben am 05. Oktober 2019 13:47 Uhr von Heike Wöst
Zur 6. Runde konnten die Teilnehmer aus 15 Bundesländern einen weit gereisten Gast begrüßen: Uwe Pfenning, Präsident des Badischen Schachverbands, ließ es sich nicht nehmen, seiner Freude beim Blick in den gut gefüllten Turniersaal Ausdruck zu verleihen. Ein Turnier, das von Spielerinnen und Spieler jeglichen Alters immer wieder gern besucht wird, ist ein echter Gewinn für den deutschen Schachsport. Die Zuhörer quittierten seine Worte mit tosendem Applaus.
Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch gratulierte Markus Hempel von der SG Weißensee 49 zum Geburtstag und überreichte ihm ein Schachlexikon, bevor Uwe Pfenning als Glücksfee den Sieger beim Preisrätsel des Tages aus der Box mit den richtigen Lösungen zog. Diesmal hatte Bert Faßbender aus Leverkusen Glück und darf sich über „Schach Problem - die rätselhaften Seiten von FRITZ 4/2019“ freuen.
Von vielen Spielern ist zu hören, dass sie mit dem Service im HKK Hotel hoch zufrieden sind. Die freundlichen Mitarbeiter, die einladenden Räume und die äußerst manierlichen Preise finden immer wieder lobende Erwähnung - und das Angebot an Speisen und Getränken reichlichen Zuspruch.
Walking in the Rain
- Geschrieben am 05. Oktober 2019 11:58 Uhr von Heike Wöst
Die Schiedsrichter Martin und Egmont riefen zur beliebten Harzwanderung und 14 Schachfreunde folgten. Die Gruppe ließ sich vom Wetter nicht schrecken und zog um 14.45 Uhr mit Verpflegungsbeutel und guter Laune los. Vorbei am singenden Brunnen und der Schutzhütte Marthabuche ging’s zunächst Richtung Waldgasthaus Armeleuteberg. Guten Mutes und schnellen Schrittes wanderten die Teilnehmer danach dem Bismarckturm entgegen, wo einige den Turm erklommen und andere die Zeit nutzten, um sich auch von innen anzufeuchten. Der Heimweg führte vorbei an der Skisprunganlage, wo das Training der Nachwuchsspringer die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich zog. Schließlich traf die Gruppe nass, aber fröhlich, gegen 17.30 Uhr wieder am Hotel ein.
Um 15 Uhr kam der Cabrio-Bus, um die zweite Gruppe für den Ausflug zum Rammelsberg abzuholen. Nachdem einige Teilnehmer erleichtert feststellten, dass das Dach geschlossen war, konnte es begleitet von Gästeführerin Kerstin und Busfahrer Hubert losgehen.
Das Erzbergwerk Rammelsberg zählt gemeinsam mit der Altstadt von Goslar und der Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO Weltkulturerbe. Es diente bis zu seiner Stilllegung 1988 über 1000 Jahre fast ununterbrochen dem Abbau von Buntmetallen.
Am Bergwerk angekommen, goss es in Strömen. Diedortige Gästeführerin, eine Dänin, erklärte die Waschkaue, wo die Kleidung zum Trocknen platzsparend und geschützt vor Diebstahl an Ketten von der Decke hing. Nachdem jeder einen Grubenhelm auf dem Kopf hatte, der aus Sicherheitsgründen bei der Besichtigung getragen werden musste, ging es mit der Grubenbahn zum Startpunkt der Führung. Die Bahn ist ein reines Mittel zum Zweck, weder bequem noch bietet sie ausreichend Platz. Einige größer gewachsene Teilnehmer, murmelten nach der Fahrt etwas von „Geschüttel mit den Knien zwischen den Zähnen“.
Nach etwa 500 m Bahnfahrt begann die Führung, wobei das Bergwerk 14 Ebenen hat, von denen 12 geflutet sind. Die Gruppe erfuhr im Roederstollen, wie man das Erz fand, lossprengte, herausbrach und transportierte. Die Frühstückskaue – also die Stelle wo die Bergleute ihre Mahlzeiten einnahmen – wurde gezeigt, die Geschichte des Sprengens erklärt und ein Presslufthammer vorgeführt. Auch die Entwicklung bei den "Hunt" genannten Transportkarren war zu bestaunen. Den Teilnehmern fiel auf, wie wenig Arbeitsschutz es für die Bergleute gab.
Wieder draußen, ging es nach der Erklärung einiger Gebäude ins nahe gelegene Goslar, wo um 18 Uhr das Glocken- und Figurenspiel am Markt passend zum Ausflug das Steigerlied ertönen ließ.
Ausflug durch die Jahrtausende
- Geschrieben am 04. Oktober 2019 12:22 Uhr von Heike Wöst
Morgens um 10 bestiegen die Damen vom Begleiterausflug den gelben Postbus Baujahr 1953. In der Hermannshöhle in Rübeland hofften sie, die seltenen Grottenolme zu finden. Diese Schwanzlurche werden sozusagen nie erwachsen. Sie leben als dauernde Larvenform in Höhlengewässern. Das geschützte Tier ließ sich leider nicht blicken, doch die Damen waren guten Mutes und überwanden insgesamt 300 Stufen, niedrige Durchgänge und schmale Passagen, die nur im Gänsemarsch zu bewältigen waren. „Nicht stehenbleiben“ lautete also das Motto, zumal das Licht in der Höhe hinter jeder Gruppe ausgeschaltet wird.
Der älteste Stalagmit ist 8000 Jahre alt, dabei nicht besonders dick, aber immerhin ca. 5 m hoch. Die Formationen aus Kalksinter wachsen 7 mm in 200 Jahren. Nach der Führung glänzten die Teilnehmerinnen mit Fachwissen: Stalaktiten wachsen von oben, Stalagmiten von unten. Sobald sie zusammengewachsen sind, nennt man sie Stalagnat oder Sintersäule. Formationen, die an der Wand entlang wachsen, nennt man Sintervorhänge oder Sinterfahnen.
Nach anfänglicher Skepsis haben alle den Ausflug gut überstanden und machten sich auf zum Hexentanzplatz in Thale, einer geologischen Formation, die einen großartigen Blick über das Bodetal und auf die gegenüber liegende Rosstrappe ermöglicht. Zufällig trafen sich dort zwei der Schweizer Postbusse aus Wernigerode.
Weiter ging’s nach Blankenburg, wo das barocke Große Schloss – das größte erhaltene Welfenschloss - besichtigt wurde. Nachdem das ursprüngliche Renaissanceschloss abgebrannt war, erfolgte im 18. Jahrhundert der Umbau im Barockstil.
Das Schloss wurde bis zur Wende benutzt, zunächst als Kurheim für Bergleute, später zog die Fachschule für Binnenhandel dort ein. Eine der mitgereisten Damen kannte sich besonders gut aus und berichtete lebhaft von ihrer Zeit als Studentin im Schloss Blankenburg.
Nach einigen Jahren im Dornröschenschlaf fand sich ein Investor, der allerdings den Eigenanteil für die staatlichen Fördermittel nicht aufbringen konnte. So verkam das Schloss, bis die Blankenburger selbst es 2005 zurückkauften.
Seitdem bauen sie es ehrenamtlich und in Eigenleistung wieder auf. Den Aufwand mag man sich kaum ausmalen: Wände mussten trockengelegt, Dächer abgedichtet, Fenster und Türen renoviert werden. Inzwischen sind sie schon beim Innenausbau angelangt. Einige Säle sind fertig und werden z. B. für das Standesamt oder als Theatersaal genutzt.
Nach der Führung entschied sich die Gruppe bewusst für Kaffee und Kuchen im Schloss, zumal die Einnahmen aus dem Café in den Wiederaufbau fließen.
So gestärkt machten sich die Damen auf den beschwerlichen Heimweg, der zunächst recht steil den Schlossberg hinab und dann durch die berühmten Barockgärten führte.