Rahmenprogramm

Handwerk, Glas und alte Orgeln

Auf der letzten Tour im alten Sprinter-Bus mit dem bewährten Team aus Gästeführerin Ilona Sewol und Fahrer Hermann Blume ging es nach Derenburg zur Glashütte Harz-Kristall.

In Film und Führung gab es eine Menge über Glasbläserhandwerk und Glasmacherkunst zu lernen. Die Glasbläserpfeife, Stange genannt, wurde im 2. vorchristlichen Jahrtausend erfunden. Seitdem ist die Herstellung von dünnwandigem Glas möglich. Lediglich die Technik der Brennöfen hat sich weiterentwickelt. In der Glasmanufaktur

Als Rohmaterial finden weiße Glaspellets Verwendung. Die Farben entstehen durch Beigabe verschiedener Stoffe. Gelb entsteht z.B. durch Zugabe von Weizenmehl. Interessiert betrachtet wurden auch die Glasmodeln aus Holz und Metall, wobei Holz intensiv gewässert werden muss, um dem heißen Rohglas standzuhalten.

Beim FormgebenWeiter ging die Fahrt nach Blankenburg. Die Stadt trägt diesen Namen, weil an der Stelle des heutigen Schlosses ursprünglich eine Burg auf dem blanken Felsen („Blankenburg“) gebaut wurde.

Während der Stadtführung ging es steil bergauf, Denn die Bergkirche St. Bartholomäus, ein romanisches Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert, trägt ihren Namen nicht von ungefähr. Während der Orgelführung informierte der Organist, Herr Opfermann, über das vor kurzem renovierte Instrument, das mit 2.200 Pfeifen und 33 Registern ausgestattet ist. Die kleinste Pfeife ist nur einen Zentimeter groß, die größte misst ganze sechs Meter. Außer dem Blasebalg wird die gesamte Orgel mechanisch betrieben, damit sie auch in Jahrhunderten noch die Kirchenbesucher erfreuen kann.

Zum Abschluss ging es in der Historischen Gesellenherberge um das Brauchtum der reisenden Handwerksgesellen. Auch heute noch sind 600 bis 800 Gesellen auf der Walz. Sie müssen ledig sein, einen Gesellenbrief und ein Führungszeugnis vorweisen, dürfen sich über 3 Jahre und 1 Tag nicht näher als 50 km zu ihrem Heimatort aufhalten. Traditionell wanderten nur Männer (Schreiner, Zimmerleute, Maurer, Steinhauer); heutzutage gehen auch Frauen mit Stenz (Wanderstock), Charlottenburger (Gepäckrolle) und Ehrbarkeit (Krawatte mit Zunftnadel) auf die Walz.

verschiedene Orgelpfeifen Die Orgel

Impressionen aus der Bunten Stadt am Harz

 â€žSind noch Plätze frei für die Stadtführung?“ war dieser Tage oft zu hören. Und ja, bis Freitagmittag gab es tatsächlich noch die Möglichkeit, sich der fröhlichen Runde anzuschließen.

Wernigerode lockte mit bestem Wetter und bekannten Sehenswürdigkeiten; und so ging es los auf Erkundungstour durch die Bunte Stadt am Harz. Eine kundige Stadtführerin steckte die Besucher mit ihrer Begeisterung für Gassen und Brunnen, für Fachwerkhäuser und Marktplatz an.

Wernigeröder RathausZentrale Attraktion und wichtigster Foto-Stop war das Rathaus mit seinem markanten Dach und dem berühmten Renaissance-Erker. Über der Haupteingangstür steht geschrieben:

"Im selben Jahr - da dieses Haus erneut - ist auch noch wahr - der Spruch aus alter Zeit: Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?"

Bis 2016 fand die Siegerehrung des D-Cups im Rathaus statt. Inzwischen steht sehr zum Bedauern vieler Spieler der Brandschutz der Nutzung des Festsaals für große Gruppen entgegen.

Auf dem Klint, einer kleinen Anhöhe hinter dem Rathaus, ist der Besuch im Schiefen Haus ein großes Vergnügen. Die ehemalige Hammermühle liegt an einem Bach. Als sich in Folge von Arbeiten am Bachbett der Untergrund verändert, sackte das Gebäude teilweise ab und ist inzwischen schiefer als der schiefe Turm von Pisa. Wer also das Museum und seine Dauerausstellung oder die aktuelle Ausstellung der Harzmaler bewundern möchte, muss echte Standfestigkeit beweisen.

Das kleinste Haus Und wer nach der Stadtführung am Kleinsten Haus vorbeikam, stellte sich unweigerlich die Frage, wie bis zu 11 Personen in dem nur 2,98 m schmalen Haus leben konnten. Die Dimensionen sind nach heutigen Maßstäben unvorstellbar: Mit einer 1,70 m hohen Eingangstür und einer Deckenhöhe von maximal 1,90 m glänzt das ehemalige „Wohnzimmer“ mit einer Grundfläche von 9m². Heute beherbergt das Haus ein volkskundliches Museum.

Im Oldtimer zum Weltkulturerbe

„Verbot mit dem Chauffeur zu sprechen – Defense de parler au Chauffeur“ steht auf einem Schild über dem Fahrersitz, „Vietato parlare al conducente“. Das Fahrzeug, das die Gruppe zur Rappbodetalsperre und nach Quedlinburg bringt, stammt also aus der Schweiz. „Saurer BERNA“ sagt das Typenschild und weist 1958 als Baujahr aus.

Busfahrer Reini, der das historische Gefährt routiniert durch den Harz kutschiert, weiß noch mehr technische Details zu berichten. Der gelbe Oldtimer, ein ehemaliger Schweizer Postbus, bringt es mit 125 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von rasanten 80 km/h. Mit dem, was der Bus verbraucht, kommt ein modernes Auto von Wernigerode bis nach Norditalien: Unglaubliche 40 Liter schluckt der Veteran auf 100 km!SAURER Bus
Bei bestem Wetter genossen alle die Fahrt durch den herbstlich gefärbten Harz, wie immer begleitet von den so fundierten wie launigen Erklärungen von Gästeführerin Ilona Sewol.

Das erste Ziel war die 1952 bis 1959 gebaute Rappbodetalsperre. Der 110 Millionen m³ fassende Stausee liefert Trinkwasser für weite Teile Mitteldeutschlands bis in den Raum Halle/Leipig. Mit Hilfe eines oberhalb errichteten Speichersees kann außerdem Strom erzeugt werden.

Hauptattraktion an der Talsperre ist die 2017 eröffnete Hängebrücke, die weltweit zweitlängste ihrer Art. Auf die Frage von Ilona Sewol, wer über die Brücke das Tal überqueren wolle und wer über die Staumauer, fanden sich nur Interessenten für die Brücke. Viele liefen die gesamten 483 m bis zur anderen Seite und wieder zurück, andere kamen bis zur Bungee-Sprunganlage in der Mitte, wieder anderen reichte ein kurzes Stück. Die Hangebrucke
Die Aufmerksamkeit der Zuschauer war vor allem den Wagemutigen sicher, die sich an der 1000m langen Doppelseilrutsche HARZDRENALIN in die Tiefe stürzten. Der Anblick der bis 120 m über dem Talboden abwärts sausenden Adrenalinjunkies verleitete einen Witzbold zu dem Vorschlag, man könne doch 2019 statt eines Pokals als ersten Preis eine Fahrt mit der Rutsche verlosen.HARZDRENALIN 1
Wieder im Bus ging es vorbei am „Teufelsmauer“ genannten Höhenzug und am für seine seltenen Orchideen berühmten Küsterberg am späten Nachmittag weiter nach Quedlinburg. Die 1000jährige Stadt ist wegen ihrer 1200 Fachwerkhäuser aus 6 Jahrhunderten UNESCO Weltkulturerbe und betrachtet sich als Wiege der deutschen Geschichte. Denn in Quedlinburg soll 928 Heinrich I., der später auch „der Vogler“ genannt wurde, die Königswürde angetragen worden sein.
Die wechselnden Baustile der Fachwerkhäuser sieht man besonders gut am Platz hinter der gotischen Händler- und Tuchmacherkirche St. Benedicti, wo Ilona Sewol an vier nebeneinander stehenden Fachwerkhäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert die Veränderungen verdeutlichte. Im 15. Jahrhundert noch mit deutlichen Auskragungen (vorspringende Geschosse) der oberen Stockwerke, wurde die Fassade im 16. Jahrhundert gleichmäßiger. Im 17. Jahrhundert wurden die Gefache nicht mehr mit Reisigflechtwerk und Lehm gefüllt, sondern ausgemauert. Im 18. Jahrhundert setzte sich mehr und mehr Stein als bevorzugter Baustoff durch, und so wirkt die Ausführung des zu der Zeit „unmodernen“ Baustils ein wenig lieblos. Durch einen Durchgang gelangt man hinters Rathaus und in die Straße „Hoken“. Hier durften Händler, die sich keinen Markstand leisten konnten, ihre Ware anbieten. Erlaubt war so viel wie in die Kiepe (Hoke) passt. Übrigens stammt daher der Ausdruck „verhökern“.

Am gotischen Rathaus aus dem Jahr 1310 zeugt eine Rolandsfigur von der Mitgliedschaft Quedlinburgs in der Hanse, auch wenn diese nur 50 Jahre lang bestand. Vor der Statue ist das Quedlinburger Wappen ins Straßenpflaster eingelegt: Zwei Türme, die für eine befestigte Stadt stehen und ein Hund, Symbol für Treue und Wachsamkeit.

Nach der Führung war noch etwas Zeit, um sich auf eigene Faust ein bisschen in der Stadt umzusehen, bevor es in gemächlichem Tempo zurück nach Wernigerode ging.

AuF der HangebruckeFachwerkstileHangebruckeKirche St. BenedictiQuedlinburger Rathaus

 

Von Wanderern und Brauern

Am von Ingrid Schulz ausgerufenen „Tag der Gesundheit“ ging es nach einer ruhigen 4. Runde für Spieler und Begleiter um die Themen Sport und Ernährung.

Gruppe 1 war für den Sport zuständig und startete begleitet von Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch und Pairing Officer Martin Sebastian um 14.30 Uhr zur beliebten Harzwanderung. Gut beschuht und vom Orgateam mit Proviant versorgt, ging es vom Hotel in Richtung Schloss, von dort aus durch den Wald in Richtung Gasthaus Christianental. Nach einer kurzweiligen Wanderung freuten sich einige Teilnehmer auf die Einkehrmöglichkeit. Andere besuchten den Wildpark, der auf 8 Hektar Fläche mit 400 Tieren und vielen botanischen Besonderheiten lockt. Danach ging es am Zillierbach entlang zurück ins Hotel.

Gruppe 2 startete zwei Stunden später und widmete sich dem Thema Ernährung. Das Interesse galt dabei den einheimischen Produkten, und so strebte man gut gelaunt mit der Wernigeröder Schlossbahn der Hasseröder Brauerei entgegen. Diesmal wurde die Gruppe nicht – wie von den „Wiederholungstätern“ erwartet – von Herrn Weiß empfangen, der sich im wohl verdienten Urlaub befand. Herr Kranich übernahm den Part des Gästeführers und legte großen Wert auf die Tradition des Hauses. Gegründet wurde die Brauerei 1872 durch den Wirt der Gaststätte „Zum Auerhahn“, der aber wegen schlechter Qualität schnell den Betrieb veräußern musste. Der Käufer, ein Herr Schreier, legte großen Wert darauf, ein qualitativ hochwertiges Produkt anzubieten.

Damit sind die zwei Dinge genannt, die die Brauerei – heutzutage Teil des weltweiten Braukonzerns AB InBev (Anheuser Busch) – aus ihren Anfangszeiten mitgenommen hat: Das Bild des Auerhahns und den Anspruch, ein hochwertiges Qualitätsbier herzustellen.

Nach der Führung über Teile des Geländes, ins Sudhaus und zu den Abfüllanlagen wurde die Gruppe mit der Elektrobahn zurück zum Besucherpavillon gebracht, wo schon die Verköstigung der hauseigenen Produkte samt erstklassiger Brotzeit wartete. Schließlich brachte die Schlossbahn eine fröhliche Besuchergruppe zurück ins Hotel. Die Teilnehmer zeigten sich wie immer begeistert von dem durch Ingrid Schulz hervorragend organisierten Ausflug.

Brotzeit zur BierverkostungDie WandergruppeEs schmeckt kostlichim Besucherpavillon

 

Harzer Brauchtum, 365 Scheiben und ein Eisernes Kreuz

Bei bestem Herbstwetter ist er vielversprechend gestartet, der Ganztagsausflug, der eine Gruppe Damen begleitet vom bewährten Busteam um Fahrer Hermann Blume nach Stolberg im Harz brachte.

Schon auf dem Weg wusste Gästeführerin Ilona Sewol die Gruppe mit Geschichten rund um die Reiseroute und das Harzer Brauchtum zu unterhalten. So wird z.B.in einem Ort auch heute noch die „Grasekönigin“ bestimmt. Auch der Weihnachtsmannverein, die Geelbeine oder der örtliche Jodelwettbewerb stießen auf Interesse.

Stolberg, das erste Reiseziel, ist bekannt für seine hervorragend erhaltenen Fachwerkhäuser im Renaissancestil. Die Stadt ist Geburtsstadt des Reformators Thomas Müntzer, der 1525 in Mühlhausen als Revolutionär und Anführer der Bauernkriege hingerichtet wurde.
Während der Stadtführung lernten die Damen unter den zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch das Rathaus mit seinen 12 Türen, 52 Fenstern und 365 Scheiben kennen. Beim Bau wurde die Treppe vergessen, die später außen angebaut werden musste.
Die Gruppe hatte Glück, denn im Museum „Alte Münze“ wurden heute auf der historischen Präge Münzen hergestellt. Zwei Männer und eine Menge Anlauf sind nötig, um die alte Maschine in Gang zu setzen.

In den Straßen der Stadt fand außerdem ein Treckertreffen statt, bei dem zahlreiche alte Landmaschinen zu bewundern waren.
Weiter ging die kurzweilige Fahrt auf den Großen Auerberg. Dort wurde 1896 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel ein 38 m hohes und 123 t schweres eisernes Doppelkreuz errichtet. Die Technik diente als Vorbild für den Eiffelturm. Natürlich ließen es sich einige Damen nicht nehmen, die 200 Stufen bis zur obersten Aussichtsplattform zu erklimmen und bei kräftigem Wind einen Blick ins weite Rund zu genießen.
Nach Kaffee und Kuchen in der Turmgaststätte machten sich die Ausflüglerinnen fröhlich auf den Heimweg nach Wernigerode durch das schöne Bodetal.

Das JosephskreuzDas Josephskreuz DetailDas Stollberger RathausDie Treppe des Rathauses 2Ilona Sewol und Ingrid Schulz vor dem Bus 1Stolberger Ansicht

Der 9. Deutschland-Cup ist eröffnet

die erste Runde ist eroeffnetIn diesem Jahr haben 238 Schachspieler den Weg in die bunte Stadt am Harz gefunden, das sind 30 Teilnehmer mehr als im vorigen Jahr. 2010 startete der erste Deutschland-Cup in diesem Format mit 87 Spielern. Im Laufe der Zeit fand das Format immer mehr Zuspruch und jetzt sind es fast dreimal so viel. Der Saal ist damit sehr gut gefüllt.

Weiterlesen ...