Rahmenprogramm beim Deutschland-Cup 2012 in Wernigerode
Brocken bei Sturm und Nebel
- Geschrieben am 06. Oktober 2012 18:37 Uhr von Ralf Mulde
Auf dem Brocken im Harz sind, wie jedermann weiß, schon seit undenkbaren Zeiten die Hexenmeister zu Hause. Das bewiesen heuer auch die Schachmeister des Deutschland-Cup 2012, die aus nah und fern anreisten, um ihre Künste zu beweisen und nebenbei auch ihre Zauberkraft zu demonstrieren. Zur Tarnung hatten sie auf Magierstab, Kristallkugel und schwarzen Raben verzichtet, standen aber doch zusammen, um sogar das Wetter zu bezwingen!
Das ist, wie man unter Zauberern natürlich weiß, fürwahr die schwierigste der Schwarzen Künste und so mussten es schon viele Magiere sein, die geschickt als Schachspieler getarnt auftraten, die Sturm und Regen zu trotzen verstanden! Sogar in der "tagesschau" wurde ganz Deutschland gezeigt, mit welchen Wettermächten (die Verrückten) hier zu kämpfen hatten, die sich ja dennoch anschickten, "Deutschlands Schicksalsberg" zu bezwingen - so jedenfalls nannte Radio SAW den Brocken im Rahmen einer "Faust 1" Veranstaltung.
Tatsächlich handelte es sich bei diesem ganzen Unterfangen um einen kleinen Ausflug der Turnierteilnehmer auf den Brocken, den sich einige eben trotz des widrigen Wetters nicht nehmen lassen wollten. Wie immer wurde dabei nicht nur die Landschaft bewundert - obwohl viel davon vorhanden war - sondern es gab auch ein gar nicht einfaches Quiz, das gleich vier Hexenmeister mit 18 von 20 Punkten lösten:
Ralf Schöngart (SF Buxtehude), Gerhard Bünger (SK Norderstedt v. 1975) und Monika & Manfred Mädler, die zusammen den Schachstand betreuen.
Das war vor fast zehn Jahren. Nun aber saßen unsere Helden bereit, auf der Brockenfahrt den Spaß ins Maximale auszuweiten! Selbstredend sollten dafür einige Partien gespielt werden. Schachspieler sind davon ja sowieso nicht abzuhalten. Passend zum Donnerwetter sollte es natürlich Blitz-Schach sein. Das ist aber in einem ruckelnden und schaukelnden Gefährt, das zumindest den Beginn "des gefürchteten Gebirgsmassiva" bezwingen soll, gar nicht so einfach!
Die Lösung dieses schwierigen Problems konnten nur die Hexenmeister finden: Magnete. Auch die haben ja eine mysteriöse, undurchdringliche Kraft, die sich die Magiere nun untertan machten. Die Figuren wurden über magnetische Felder geführt und konnten so eben nicht vom Tisch fallen. Wie man auf diese Weise "klack-klack" blitzen kann, ist nicht vollständig überliefert worden, denn jeder Beherrscher der Schwarzen Künste behält natürlich so manches Geheimnis für sich.
Hubert Thevessen (Schachfreunde Süchteln 1938) wurde auf solch magische Art während der Brocken-Rückfahrt "Brockenschachmeister 2012". Dabei spielten wie immer zwei Spieler gegeneinander. Wer gewann, blieb sitzen - obwohl der Zug zum Brocken ging und es nicht die "Reise nach Jerusalem" war. Wer am häufigsten sitzen geblieben war, hatte gewonnen. Dieses Prinzip kannte man aus der Schulzeit eher umgekehrt ... Hubert Thevesen jedenfalls blieb gestern fünfmal sitzen. Als Preis gab es ein von Garri Kasparov handsigniertes Fritz.13, gestiftet von Michael Schönherr von der Schach-Zeitung.
Wasser hin oder her am Schicksalsberg: Zwei Schiedsrichter versuchten ihr Glück. Martin Sebastian und Frank Jäger liefen zu Fuß (!!) auf den Brocken. Auf ihrem Weg stürzten sich ihnen die brodelnden Wassermassen direkt entgegegen. Ein Entrinnen war nicht mehr möglich - für das Wasser. Unsere Hexenmeister waren ja durch Zauberei geschützt. Die Temperatur lag auf dem Gipfel bei gerade noch 2 Grad Celsius, "gefühlt waren es –8 Grad Celsius", berichtete der überlebende Frank Jäger. Wie fühlt man so was auf das Grad genau? Das geht eben nur durch Hexerei oder durch langjährige Übung in der Tiefkühltruhe. So sind sie eben, die Helden des Schachs.
Welche Fragen stellten sich denn eigentlich den Quiz-Lösern? Wir geben hier erst die Fragen wieder und ein wenig weiter unten ... keine Lösungen. Hier wird der Leser gefordert!