Rahmenprogramm beim Deutschland-Cup 2014 in Wernigerode

Die durch die Hölle gehen

 

Vorhof zur HölleEs fing doch alles ganz harmlos an. Erstes Ziel: Quedlinburg. Da stehen vier Fachwerkhäuser direkt nebeneinander, die aus dem 14., 15., 16. und 17. Jahrhundert stammen und aus Gründen der Übersicht auch genau in dieser Reihenfolge an die Straße geklebt wurden.

Uns erreichte nun die aufrüttelnde Mitteilung: <Gang durch den "Vorhof zur Hölle" und durch die "Hölle" haben alle überlebt.> Caissa sei Dank! Der Autor atmete durch, dachte bei "Hölle" an Dante, lag falsch, schlug also nach und erfuhr: "Im Quedlinburger Fachwerkhotel mit dem seltsamen Namen "Vorhof zur Hölle" bekommen Sie statt einem Doppelzimmer ein ganzes Haus ..." Aha, also eine Bettenburg ohne Genitiv. Aber ... Ihr habt doch schon hier in Wernigerode ein hübsches Zimmer? Erklärung: Schachspieler halten sich eben immer ein Fluchtfeld frei.

 

Quedlinburg GruppenbildVon Quedlinburg ging's in munterer Fahrt in Richtung Thale zur Roßtrappe, nachdem noch im letzten Jahr der Hexentanzplatz besucht wurde. Wie der erfahrene Hexentänzer weiß, handelt es sich bei bei der Roßtrappe um einen hochkant stehenden Granitfelsen von immerhin 403 Metern, stabil genug, damit eine Seilbahn dran angepattext werden konnte. Und weil wir uns hier in der Sagenwelt des Harzes befinden (wer braucht da noch Elfe in Island?), befindet sich gleich vis-a-vis eine Art mythische Disco, nämlich der Hexentanzplatz nebst Tierpark. Für Zauberlehrlinge ist die beste Reisezeit der 1. Mai, in der Nacht geht's hier richtig ab - so wispert man sich zu.

RoßtrappeDer Name "Roßtrappe" bezeichnet eine Gesteinsformation, die wie ein Hufabdruck aussieht. Die ohne jeden Zweifel wahre Geschichte dazu lautet, dass Bodo, einer der im Harz lebenden Riesen, die hübsche Prinzessin Brunhilde durch den hiesigen Wald jagt. Die gab Gas auf ihrem 1-PS-Hengst, schaffte es bis zum Abhang, kramte den Fallschirm raus und sprang auf die andere Seite - vermutlich hieß ihre Mähre Pegasus. Leider knallte sie, zack!, auf den gegenüberliegenden Felsen (man kennt das von Tom & Jerry) und der Abdruck der Hufe hinterließ dann eben die Roßtrappe, so wie Neil Armstrong seinen Schuhabdruck auf dem Mond. Bodo ging dann in der Schlucht auf Tiefe - einer ist in solchen Geschichten eben immer gelackmeiert. Siehe auch: http://www.harzlife.de/sagen/rosstrappe.html

Nach angemessener Trauer um Bodo ging's ins Rübeland, nämlich in die Rübeländer Baumannshöhle. Die Reisenden können hier in der ältesten Schau(er)höhle Deutschlands sehen, was bei nicht fachgerechtem Lüften aus der eigenen Wohnung werden kann, denn es handelt sich um eine Tropfsteinhöhle. Hier also kam man nun auf "Du und Du" mit Begriffen wie Stalagmiten, Stalgtiten, Stalagnaten und Sintervorhänge. Schön zu hören, aber ...?? Der Autor hat's also bei Wiki nachtgeschlagen:

"Ein Stalagnat (auch Sintersäule genannt) ist eine Tropfsteinform, die sich aus einem Stalaktiten und einem Stalagmiten gebildet hat. Ein Stalaktit ist ein von der Decke einer Höhle hängender Tropfstein. Ihm wächst meistens als Gegenstück ein Tropfstein vom Boden entgegen, der Stalagmit. Wachsen beide zusammen, bildet sich eine Säule, Stalagnat genannt." Tja, beim D-Cup kann man was lernen!

Wenn man in einer solchen Höhle steht und die Höhlenführerin macht mal probehalber das Licht aus - in diesem Fall im Goethe-Saal (der alte Tropf war aber auch überall am dichten!) - dann wird's aber auch mal so richtig zappenduster. Aber die Höhlenforscher blieben nicht im Dunkeln stehen ... obwohl ... fehlt da nicht noch einer?? Nein, es waren noch immer zwanzig, die zurück aus der Hölle kamen.