Rahmenprogramm beim Deutschland-Cup 2014 in Wernigerode
Blitzturnier der Harzsparkasse
- Geschrieben am 05. Oktober 2014 13:54 Uhr von Ralf Mulde
Zuletzt hatten wir, blitzschnell, schon die Ergebnisse des Blitzturniers auf diese Seite gestellt, aber so nackt wie jetzt soll's natürlich nicht bleiben. Spätestens, seitdem Mutter FIDE nun auch noch eine (zu Recht weitgehend unbeachtete) Elo-Wertung für Schnellschach und Blitzschach einführte, ist diese bisherige "Daddel-Disziplin" geadelt und scheinbar in den Kanon seriöser Schachvarianten gerückt worden. Wir sind mit dem "Blitzturnier der Harzer Sparkasse" also echte Trendsetter! Warum das Turnier mit der Sparkasse verknüpft ist, beschreiben wir weiter unten.
Sogar das Turnierpersonal wurde diesmal am Brett gesehen! Alle waren und sind in der Schachbundesliga aktiv, wenn auch die meiste Zeit eher als Schiedsrichter denn als Spieler; umso spannender war, wie Jürgen Kohlstädt, Hugo Schulz, Martin Sebastian und Doc Dirk Jordan abschneiden würden. Um es gleich zu sagen: Das Quartett Infernale schlug sich gut. Das abschließende Kaltgetränk wurde redlich verdient; der mit Elo 2136 angetretene Meister Jordan (das war doch auch schon mal mehr, Dirk, oder?) wollte oder konnte niemandem etwas wegnehmen, von dieser oder jener Figur mal abgesehen und glänzte mit 7,5 Punkten auf dem sechsten Rang. Es ist immer klug, nicht besser platziert zu werden als der Herr Direktor, deshalb hielt sich Hauptschiedsrichter (HSR) sowohl mit Sprüchen als auch mit Siegen zurück und erspielte sich mit 4,5 Punkten den Fünfundvierzigsten, quasi gleichauf mit seinem Schiri-Kollegen Hugo Schulz, der die Kleiderordnung einhielt und hinter dem HSR 48. wurde.
Bemerkenswert ist, dass niemand gar nichts gewann. Auch Roland Pachurka, durch einen unglücklichen Zufall am Tabellenende zu sehen, kam auf gute 2,5 Punkte. Auf der anderen Seite der Kolonne wurde aber doch einiges draufgelegt: Niklas van der Valk ließ sich nicht ablenken und dachte am Brett nicht lange darüber nach, was eigentlich ein "Harzer Roller" sei und warum der "Harzer Käse" ausgerechnet hierher komme, sondern er kam, sah, siegte. Unser Mann vom Godesberger Schachklub 1929 blitzte sich, das menschliche Auge konnte kaum folgen, auf sagenhafte 9,0 Punkte und war damit natürlich der Star des Tages. Herzlichen Glückwunsch!
Warum wird das Turnier eigentlich nach der Sparkasse benannt? Die Harzsparkasse, mit 500 Mitarbeitern größtes Kreditinstitut des Landkreises, fördert Schach in vielfältiger Weise, z.B. auch das Schachdorf Ströbeck oder die alle 2 Jahre hier stattfindenden Deutschen Sparkassenschach-Meisterschaften. Detlef Kürten ist in der Harzsparkasse Abteilungsleiter fürs Vermögensmanagement, wohnt in Wernigerode, war unvergessen bis 1993 Vorsitzender der Schachjugend Nordrhein-Westfalen und Leistungssportreferent der Deutschen Schachjugend und bis 1998 sogar deren Vorsitzender. Und weil man das ja nicht einfach so beiseite legt, ist er seit 2010 Vorsitzender der Schachabteilung des SV Einheit Halberstadt, dem größten Verein im Harzkreises mit vier Mannschaften plus eine U12 und eine U14. Nicht nur nebenbei werden Schach-AG's in acht (!!) Schulen und ein Kindergarten in Halberstadt unterstützt.
http://sv-einheit-schach-halberstadt.de.tl/Leitung.htm
Und neben all dem spielte der Detlef Kürten beim USC Magdeburg in der Oberliga und nun in Halberstadt in der Bezirksoberliga, was ja "auch noch ein Brett" ist. Zwar behauptet er, dass sein Fernschach "nicht wirklich stark" sei, aber fragt mal seine Gegner ...! Er ist also ganz nebenbei einer der guten deutschen Fernschacher.
Und es wird noch besser: Der im Schachdorf Ströbeck geborene Vorstandsvorsitzende der Harzsparkasse Werner Reinhardt unterstützt "qua Geburt" Schach mit großem persönlichen Engagement. Hier gehen Kultur, Sport und Schulförderung eine wunderbare Liaison mit einem starken Pfeiler der regionalen Wirtschaft ein, zum Wohle aller.