Deutschland-Cup im Schach 2017

Die bisherigen Sieger von Wernigerode

 

Die Sieger des Deutschland-Cups 2016Jetzt fallen die Schachspieler schon seit einigen Jahren in Wernigerode ein - wer hat das Turnier in den zurückliegenden Jahren gewonnen? "Ich, ich, ich!" jubelt es bei solchen Fragen oft, wenn man nur genügend kleine Kinder an einem Fleck versammelt hat. Aber trotz dieser verlässlichen Zeugenaussagen - vielleicht war's ja doch jemand anders?

2010: Gerhard Köhler, 2098, Nordhs., 5,5 aus 7
"Och Menno ... der gewinnt doch immer ..." - "Ja, weil er einfach gut Schach spielen kann! Quälgeist!" Es war aber klar, dass der Kleine fortan weiter seinen Senf dazu geben würde. Naseweis.
Möchtest Du auch die Namen der Sieger der anderen Gruppen ... Der Kleine versuchte vergeblich, von mir Abstand zu gewinnen. Also wohl keine weiteren Namen.

 

2011: Horst Prüsse, 1996, Eintr. Neubrand., 4,5 aus 6
Ich blickte in komplett unverständige, blaue Kinderaugen. Wie in der Werbung. "Lernen die 7jährigen denn heute gar nichts mehr in der Schule? Die Eintracht wurde 1990 gegründet, hat 66 Mitglieder und 28 davon sind Jugendliche, die können also im Stehen ebenso wenig über den Tisch gucken wie Du ... aber mattsetzen, das können sie, erst recht die 12 "weiblichen Mitglieder" - bestimmt sind das alles kichernde Mädels, die einen so ganz nebenbei genüsslich fertig machen, sonst hätte der Club ja keinen Altersschnitt von nur 39 Jahren. Alles klar?" Er kicherte. Na bitte. "Und der Horst Prüsse ist inzwischen ein Zweitausender, damit Du siehst, was Training im D-Cup ausmachen kann..." Ich war mir nicht sicher, dass mein "Cpt. Blue Eye" das verstanden hatte. Aber er hatte ja auch noch viel Zeit.

2012 setzte sich ein Titelträger an die Spitze, mit Professoren- und Doktor-Titel. Ja, gilt das etwa nicht im Schach? Prof. Friedbert Prüfer, 2096, Lok Engelsdorf (Leipzig), knipste 3,5 aus 6, ebenso wie FM ..." - "Ach nee! Nun also doch! Titel!" krähte mein Zuhörer dazwischen. Am besten gar nicht hinhören. "... FM Michael Schulz, 2172, Empor Potsdam, gleiche Punktzahl." - "Empor? Die heißen wohl extra so, weil der Brocken so hoch ist?" - "Äh ..., ja. Gewiss. So wird's sein. Und 'Lok' steht für die Wernigeröder Museumsbahn." Um Himmels Willen! Was hatte ich getan? Wenn der Knirps sich diesen Unsinn nun lebenslang merken würde? Rasch weiter.

2013 setzte sich Ferdinand Lang, 1989, TSV Willsbach, mit 4,5 aus 6 durch. Ich wollte weitermachen, da sagte der Kleine plötzlich: "Willsbach liegt im Schachverband Württemberg und hat GM Fabian Döttling als passives Mitglied an der Spitze. Der Lang ist mit 102 Auswertungen und DWZ 2039 die aktive Nummer 2." Ich stutzte, seine blauen Augen funkelten vergnügt - im Schach muss man eben immer mit verblüffenden Entwicklungen rechnen.

2014 schaffte wieder genau ein Teilnehmer 4,5 aus 6, nämlich Steffen Michel, 2083, VfL Gräfenhainichen. Dieser Kollege betextet auch den Blog seines Vereins." - "Ja, viele schreiben und ziehen besser als Du...", murmelte Naseweis. Grrrr ...

Im vorletzten Jahr 2015 gab es einen wirklich überragenden Sieger: Der Bonner Niklas van der Valk, 2122, Godesberger SK, sprintete mit sagenhaften 5,5 aus 6 durch die beste Gruppe. Klatschte der Kleine jetzt etwa? Verdient gewesen wäre es. Im Juli 2017 spielte Schachfreund van der Valk in der entscheidenden Runde noch gegen GM Dr. Igors Rausis; viele wären froh, gegen solche Größen auch nur mal ein Simultan zu haben.

An 2016 könnte man sich am leichtesten erinnern: Jürgen Juhnke, 2175, Lister Turm Hannover, rochierte sich mit dem Lister Turm an die Spitze; stattliche 5 aus 6 brockten ihm den Titel "D-Cup Sieger 2016" ... "Das ist aber völlig falsch", unterbrach mich Blauauge. "Der Gewinner ist nämlich immer 'Sieger des "Deutschland-Cup' plus die Jahreszahl." Ich guckte den Knirps schweigend an, schaute kurz aus dem Fenster, guckte ihn nochmals an - und packte meine Sachen. Sollte der doch alleine ... Naseweis.