Deutschland-Cup 2017 in Wernigerode
Nun ist Schluss
- Geschrieben am 04. Oktober 2017 23:45 Uhr von Ralf Mulde
Nicht die "Tante Trude aus Buxtehude" (1971, mit dem unvergessenen Theo Lingen, https://de.wikipedia.org/wiki/Tante_Trude_aus_Buxtehude) machte diesmal das Rennen in Wernigerode, sondern es war der 58jährige Ralf Schöngart (DWZ 1985, Elo 2071) aus eben diesem Buxtehude, der den D-Cup in der zusammengelegten Gruppe 1-3 souverän gewann!
Schon in der Lüneburger Bezirksoberliga gelangen dem nunmehrigen Hexer vom Brocken in dieser Saison an Brett 2 deutlich mehr als die irgendwie magischen 50% (dennoch klappte es nicht mit dem Wieder-Aufstieg in die Verbandsliga Nord), aber das alles war natürlich nur der Aufgalopp, die Schulung für das eigentliche Ziel: Sieg im Deutschland-Cup 2017! Einen Tag nach dem völlig zu Recht dafür angesetzten Feiertag war es offiziell: Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan gratulierte herzlich, während die anderen Turnierleiter die Türen zuhielten, um gerade noch für diesen Moment die ungefähr dreihundert kreischenden Fans fernzuhalten. Kurz zur Orientierung: Wer sich in Buxtehude befindet, könnte mit dem Röhnrad - oder so - rund 14 km Richtung Norden rollen und wenn's platscht, ist er in der Elbe gegemüber der feinen Hamburger Elbchaussee gelandet.
Die Plätze 2-4 waren so umkämpft, als ob es dafür einen Schlag Erbsensuppe extra gegeben hätte. Drei Spieler verschenkten nichts, hatten am Ende jeweils 4,5 Pkt. und konnten solchermaßen von Ringrichter Jürgen Kohlstädt nur mühsam voneinander getrennt werden. Bruno Buchholz wusste Rat und bestand auf der feingewerteten Rangfolge Ingo Thomas, Denis Schermer und Frank Schönfeld. Nach der besten Dame in dieser Triple-Gruppe wird noch gesucht, es war in diesem Leistungsbereich einfach keine mit "von der Partie".
In der Gruppe 4 war es wahnsinnig spannend! Dr. Werner Freier und Nikolas Egelriede erspielten *beide* je 4,0 Pkt. und 17 Buchhölzer, so dass die nicht oft heran gezogene Sonneborn-Berger-Wertung als zweite Feinwertung abgetastet werden musste, die schließlich hauchdünn zugunsten des Hildesheimers Dr. Freier entschied. Die danach anrückenden Wettkämpfer wollten ebenso behandelt werden und so entschied wieder die Feinwertung zwischen den je 3,5 Pkt. aufweisenden Denkern auf Platz 3-5 und zwar in der Reihenfolge Hans Schwarz, Andreas Domaske und Frank Willberg.
In diesem Stil kommentieren wir das Geschehen nun aber zur Erleichterung des Lesers nicht ganz bis einschließlich zur Gruppe 12, sondern beschränken uns nun auf eine völlig willkürliche Auswahl. Niemandem im Turnier gelang es, mehr als 6,0 Pkt. zu erzielen (schließlich waren es ja auch nur sieben Runden) und der Beste dieser vier Spieler, die so großartig punkteten, war Alexander Niemann aus Wienrode, der nämlich mit der Gruppe 7 davon die relativ schwerste gewann. Karl-Heinz Stolzenwald dominierte in gleicher Weise die Gruppe 8, ebenso der aus gutem Grund schon mehrfach erwähnte Wernigeröder Baktash Kamjar, ein noch sehr junger Spieler, die Gruppe 11.
Schwer zu entscheiden ist, wer die beste Dame des Turniers wurde. Sollte es nach gewöhnlicher Definition die in der höchsten Gruppe Erfolgreichste sein, so wäre unzweifelhaft Anke Freter, SK Norderstedt (1734), 3,5 Pkt., zu küren. Sollte es die Spielerin mit den meisten Punkten im Turnier sein, so lächelt die Siegesgöttin Nike, Victoria oder wen immer man sich für diesen Job so vorstellt, der Nordhalbenerin Stefanie Birke (1352) zu, die mit 5,5 Pkt. die Gruppe 9 dominierte.